Klänge, die erheben und tragen – das Pianokonzert mit Joachim Goerke

Joachim Goerke

Am Sonntagnachmittag, dem 20.1.2019 war Joachim Goerke, ein Musiker, der besonders im Raum Lüneburg wirksam ist, zu Gast an unserer Schule.


Auf unserem neuen Flügel, der vorübergehend im Musiksaal stehen muss, trug er einen Ausschnitt seines reichhaltigen Repertoirs, das auf seinen zahlreichen CDs zu finden ist, vor.

Aus dem Programm wird deutlich, dass ein bestimmter Ansatz sein Schaffen prägt und so war auch die Stimmung, die seine Musik bewirkt, deutlich zu erleben – sich beseligen und berühren lassen von Themen, die uns Menschen alle vertraut sind, die aus tiefen, oft unbewussten Schichten menschlichen Daseins aufsteigen. Das ist seine Inspirationsquelle, die auf eigenen Erfahrungen beruht. So ist es auch nicht verwunderlich, dass er neben seinen Konzerten und seiner speziellen Chorarbeit auch Menschen auf ihrem Lebensweg berät und begleitet. So machen Titel wie „Grace“, „Peacefull Flow“, „The silence of your heart“ oder „The end of all pain“ die Grundlagen seiner musikalischen Ideen sichtbar.

Zu Beginn schilderte er in der Darstellung seiner Bestrebungen nach Stille in der Musik das Bild der „Verpackung von Stille“, also der äußere Mantel, den er geben kann, um in Kontakt mit der eigenen Stille zu kommen. So war es wichtig, auch nach den einzelnen Stücken nicht durch Klatschen das Geschehen zu kommentieren, sondern die Stille und den Nachklang zuzulassen. Jedes Stück durfte in Ruhe in den Saiten des kostbaren Instrumentes ausklingen.

Überraschungen, die er zuvor auch als Möglichkeit ankündigte, waren immer wieder auftauchende Gesänge, die sich aus dem musikalischen Fluss heraus ergaben, Lautformungen, die in diesem Augenblick sich zeigen wollten und das Pianogeschehen zu noch dichteren musikalischen Ereignissen steigerten.

In der zweiten Hälfte wurde dann durch Gong und Monokord den Zuhörern eine Pause von den kräftigen Klängen des Flügels, der fast durchgängig abgedämpft gespielt werden musste, gegönnt, um wieder eine Öffnung zu den harmonischen und virtuos improvisierten Themen zu ermöglichen.

Mit dem Stück „Danke“ begann es und mit diesem wieder zu erkennenden Motiv endete der 80-minütige Abend – dann mit herzlichem Beifall.

Demnächst am 8. Februar um 19.30 Uhr ist Joachim Goerke mit einem anderen Aspekt seiner Arbeit, einem Mitsingkonzert mit der Sängerin Daniela Sauter de Beltré im großen Saal des Rudolf Steiner Hauses in Hamburg zu hören.

Dank an ihn für diese innerlich erbauende Stunde!