Oberstufe

Ein großes Thema der Oberstufe ist die Erziehung zur Freiheit –
die Erziehung zur selbstbewussten und selbstverantwortlichen Persönlichkeit.

Viele Fächer werden weiterhin epochal unterrichtet: über vier Wochen wird täglich eine Doppelstunde zu einem jeweiligen Epochenthema gearbeitet. Dabei ist es ein zentrales Anliegen, die Schüler anzuregen, Erkenntnisse durch eigene Aktivität zu erwerben und Vertrauen in das eigene Denken zu entwickeln. Ein sicheres Urteilsvermögen in den Wissenschaften soll besonders durch Aufmerksamkeitsschulung und phänomenologische Betrachtungen gewonnen werden.

Ein kreativer Umgang mit Denkansätzen und ein bewegliches künstlerisches Vorstellungsvermögen stehen als Anspruch hinter allen Fachbereichen.

In den künstlerischen Fächern lernen die Schüler ihre ganzheitlichen Fähigkeiten kennen; ein gesundes, klares Empfinden führt in die künstlerische Handlung, die durch das individuelle Schaffen etwas vom Individuum oder von einem „Weltausschnitt“ offenbart, also die Welt individualisiert zur Erscheinung bringt. In der Musik, der Bildenden Kunst, der Eurythmie und der Darstellenden Kunst werden das Fühlen sowie ein imaginatives Vermögen und ein ganzheitliches Verständnis in Gestaltungsprozessen angeregt, erübt und entwickelt. Das Ganze geschieht mit Hilfe verschiedenster Materialien, mit Klängen, Rhythmen, Bewegungen, Farben, Formen und deren komplexem Zusammenspiel.

Ein gesundes Selbstbewusstsein

Die künstlerisch-handwerklichen Fächer (Tischlern, Weben, Schneidern, Bronzeguss, Korbflechten usw.) begleiten und unterstützen ergänzend die intellektuellen Fächer durch eine Praxis, die einerseits die Beweglichkeit im Denken anregt und das Vorstellungsvermögen stärkt und andererseits durch die Ausbildung der handwerklichen Geschicklichkeit ein gesundes Selbstbewusstsein fördert.

Praktika: Ein Blick ins Leben außerhalb der Schule

Die mehrwöchigen Praktika, angefangen beim Landwirtschaftspraktikum in der 9. Klasse über das Feldmesspraktikum in der 10. Klasse bis hin zu den unterschiedlichen selbst gewählten vierwöchigen Betriebspraktika in der 10. bis 12. Klasse, sind für unsere Oberstufe ein bedeutender Schwerpunkt geworden. Sie ermöglichen den jungen Menschen Einblicke und Erfahrungen in Lebenswelten, in Betriebe, in wirtschaftliche, technische, handwerkliche und soziale Alltagsprozesse. Sie dienen der Orientierung in der Welt der Erwachsenen durch volle Teilnahme mit der Fragestellung: Was will ich in der Zukunft tun, was will ich nach der Schule lernen, wo will ich mich unterstützend einbringen, was kann ich jetzt in der Schule dafür tun?